Pater Anizet Koplinski, Kapuziner, 1
(---Anicetus wurde um 92/100 in Syrien geboren. Er war der erste Bischof von Rom (154-166), der eine Häresie verdammte, indem er den Montanismus verbot. Er stellte sich auch öffentlich gegen die Gnostiker und den Markonismus. Anicetus ordnete an, dass Priester keine langen Haare tragen dürfen, was für die Westkirche allgemeiner Brauch wurde. Anicetus starb 160/166. Sein Gedenktag ist der 17. April. Der Name bedeutet: Der Unbesiegte.---)
Der Selige Pater Anizet Koplin OFMCap
*30. Juni 1875 +16. Oktober 1941
Seliggesprochen mit vielen anderen Märtyrern der Nazi-Verfolgung
Am 13. Juni 1999 sprach Papst Johannes Paul II. in Warschau 108 Frauen und Männer selig, die in den Konzentrationslagern des 2. Weltkrieges als Zeugen des christlichen Glaubens gestorben sind. Unter den neuen Seligen sind auch fünf Kapuziner.
Einer von ihnen ist Pater Anicetus Koplin (später: Anizet Koplinski). Er wäre wohl unbekannt geblieben, wäre er nicht zur Ehre der Altäre gelangt. Wie bei den Heiligen Maximilian Kolbe und Edith Stein fällt aber gerade vom Ende seines Lebens her, ein besonderes Licht auf das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Sein Sterben im Konzentrationslager Auschwitz offenbart, wer er war und wofür er lebte.
Schon aufgrund seiner Herkunft berufen zum Mittler zwischen Menschen
Pater Anizet Adalbert Koplin ist am 30. Juli 1875 in Preußisch-Friedland in Westpommern geboren. In seiner Heimat und seiner Familie begegnen sich zwei Kulturen, die deutsche und die slawische, und zwei Konfessionen, die lutheranische und die katholische. Sein Vater war polnischer Abstammung und katholisch, die Mutter war deutschstämmig und Mitglied der lutheranischen Kirche.
Adalbert besuchte die Volks- und Mittelschule seiner Geburtsstadt. Mit 18 Jahren trat er am 23. November 1893 in Sigolsheim (Elsass) in den Kapuzinerorden ein und erhielt den Ordensnamen Anizet.
Nach Abschluss der philosophisch-theologischen Studien wurde er am 15. August 1900 in Krefeld vom holländischen Missionsbischof Emmanuel van den Bosch zum Priester geweiht. Er wirkte danach in verschiedenen Klöstern der Rheinisch-Westfälischen-Kapuziner-Provinz. Seine erste Station war in Dieburg.
Dorthin kam er am Ende des Jahres 1901. Leider fehlen die Chronikunterlagen aus jenen Jahren, so dass wir nicht allzu viel erfahren über seine Tätigkeit innerhalb und außerhalb des Klosters. Insgesamt lebten in jenen Jahren zehn Kapuziner in Dieburg: Fünf Priester und fünf Laienbrüder. Im Jahre 1902 war das Kloster Dieburg in den Rang eines "Konvents" (ein Kloster) erhoben worden; zuvor wurde es unter den "Hospizen" (einem kleinen Klösterchen) aufgeführt. Die Hauptarbeit der Kapuziner in Dieburg bestand damals in der Feier der vielen Messen und Andachten an Sonn- und Feiertagen in Dieburg und Umgebung, sowie an den Werktagen und Festen in der Klosterkirche selbst. Hinzu kam das oft stundenlange Beichthören, vor allem vor den großen Festtagen des Kirchenjahres, vor Weihnachten und Ostern, sowie vor dem (ordenseigenen:) Portiunkula-Fest und vor Allerheiligen und Allerseelen.
Im Kapuzinerkloster in Dieburg herrschte damals, wie im gesamten Kapuzinerorden) eine große Lebensstrenge und Einfachheit. Doch Pater Anizet war das einfache Leben von seiner Heimat her gewohnt. Er hatte vom Schöpfer auch eine robuste Gesundheit mitbekommen. So war es nichts Außergewöhnliches, wenn Pater Anizet auch zu kalter Winterzeit barfuß durch die Straßen Dieburgs ging, über die Schultern den kurzen Kapuzinermantel. Für ihn bedeutete das strenge Klosterleben kein Problem.
Als jüngster Pater im Kloster wurde er gerne in die weiter entfernten Gemeinden geschickt. Im Predigtbuch des Klosters sind auch die Themen der Predigten, die er in den genannten Ortschaften gehalten hat, angegeben. Pater Anizet predigte gerne und wurde auch gerne gehört.
(wird fortgesetzt)
Labels: Person
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