Sonntag, 6. Februar 2011

Die Heilige Messe, 8

VIII. Zwischengesang und Vorbereitung

Von der Epistel zum Evangelium
Zwischen der Epistel und dem Evangelium befindet sich eine Gruppe von Gebeten und Gesängen, die zuerst fremdartig erscheinen mögen, deren Gesamtheit aber sehr bedeutungsvoll ist.  Die Lesung ist mit dem Deo Gratias geschlossen worden. Die Lesungen werden mit Psalmengesang unterbrochen, zunächst mit dem Graduale. Danach das Alleluja, das die Ankunft des Erlösers ankündigt, weswegen das Volk sich auch erhebt, und zum Evangelium hinführt. In den liturgischen Buß- und Trauerzeiten wird der Tractus gesungen. Bei manchen Gelegenheiten wird noch eine Sequenz hinzugefügt; eine poetische Erläuterung des Festgeheimnisses.
Während das Messbuch zu dem Ehrenplatz getragen wird, auf die linke Seite des Altares, zu der Seite des Herzens, dorthin wo das Wort Christi gesprochen werden wird, bereitet sich der Priester, der Ihm seine Stimme leihen soll, auf diesen erhabenen Augenblick vor, indem er Gott anfleht, Er möge seine Lippen reinigen und heiligen wie jene des Propheten Isaias, als der Engel sie mit der glühenden Kohle berührte.

Munda cor – mach rein das Herz – Es sind nicht bloß die Lippen, die die glühende Kohle reinigen sollte, ungetreue Lippen, schnell bereit zu stolzem und zornigem Wort;
Sondern auch diese Ohren, die immer geneigt sind, den Lärm der Welt eher zu hören als das Wort, und die lüge eher als die Wahrheit;
Und diese Augen, die es nicht mehr verstehen sich dem Lichte aufzutun, denn sie haben sich zu Mitschuldigen der Nacht verwandelt;
Mein ganzes Sein wartet auf den reinigenden Brand des Engels, meine Seele, meine Phantasie und dies sündige Herz, willig zu jedem Verrat.
Munda cor! – Verbrenne doch alles was unrein in mir ist, alles was ich Schmutziges und Trübes und Unerträgliches in mir erkenne
Damit ich das Wort in mich eindringen lasse in ungebrochener Achtsamkeit, in rückhaltloser Liebe, ja, in erhabenen Staunen darüber, dass es mir offenbart wird.

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