Sonntag, 13. Februar 2011

Agenda Germaniae

Brief von Andreas Jungmann an Pater Leiber 1948

[…] Sie werden sich wundern, heute von mir einen Brief zu erhalten. Aber ich möchte Ihrer wohlwollenden Förderung einer Sache empfehlen, […] In den nächsten Wochen wird Kardinal Frings in Rom sein und er wird, wie mir mitgeteilt  wird, den Entwurf zu einem Rituale Germaniae  (oder […] Agenda Germaniae) mitbringen, um dafür die Approbation zu gewinnen und so die Mögichkeit zu schaffen, dass jede einzelne Diözese, die eine Änderung durchführen will, es kurzerhand annehmen kann […]. Die Schlussredaktion lag bei „dem Bischof von Mainz, Guardini, Sekretär Wagner, einem Philologen und mir“.  Das geschah 1944 in Mainz. „Ich glaube, dass der neue Entwurf, der natürlich das Römische Rituale als Grundlage hat und lateinisch-deutsch abgefasst ist, viel Gutes hat. […] Ich glaube, Sie würden ein gutes Werk tun, wenn Sie gegebenen Ortes ein gutes Wort dafür einlegen.“

Was die Liturgie angeht, war Pius XII. zweifellos ein wahrer Reformpapst, aber was er gefördert hat, war kein übereilter Wechsel. Wie immer prüfte und überlegte Pius XII. die Sache, und erst nach Kenntnis verschiedener Beurteilungen nahm er vorgeschlagene Veränderungen an. Wenn wir seine Handlungsweise vergleichen mit der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erfolgten Reform, die mit Veränderungen in der Liturgie sehr schnell voranging, müssen wir zugeben, dass der Pius XII. den Gläubigen die Annahme der notwendig gewordenen Veränderungen erleichtern wollte, indem er die liturgischen Änderungen nur allmählich einführte.
(s. Teuffenbach.A, Pius XII., MM-V. 2010, S. 282f.)

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