Montag, 15. Oktober 2012

Johannes von Avila - Gebetsleben, Lehre, apostolisches Wirken

Von Beginn seines Priesterlebens an hatte er ungewöhnliche Erfolge als Prediger und Seelsorger, in der persönlichen Beratung und Leitung von Menschen aller Stände, Altersstufen, Temperamente und Lebenssituationen.


Jede Predigt bereitete er Stundenlang im Gebet vor.
„Seelen gewinnt man kniend!"
Manchmal verbrachte er zur Vorbereitung die ganze Nacht vor dem Allerheiligsten.

Sein immer wiederkehrendes Thema war die Botschaft von der Liebe Gottes. So antwortete er auf die Frage, was man tun müsse um eine gute Predigt zu halten:
„man muss Gott sehr lieben!"

Sein großes Anliegen beschreibt er in einem Brief an die heilige Terese von Avila vom 2. April 1568: „Dem Herrn Seelen zu gewinnen, in denen er ruhen kann, nachdem er für sie so viel Mühsal auf sich genommen hat".
Johannes von Avila war kein Funktionär aber eine Persönlichkeit

Niemals wirkte er wie ein bloßer Funktionär, der Meinungen zur Kenntnis gibt, sondern hat in Predigten, mündlichen Gesprächen und Schriften immer seine ganze Persönlichkeit eingesetzt, zur Ehre Gottes.

„Gott hat kein Anliegen, das ihm wichtiger wäre als die Sorge um die Seelen; für sie hatte er alles erschaffen und ist selber Mensch geworden, um in dem Fleische, das er angenommen hat, mit den Menschen Gemeinschaft einzugehen. Eine große Würde ist es, ein Amt innezuhaben, das Gott selber ausgeübt hat, Stellvertreter eines solchen Predigers zu sein; ihn muss man im Leben und im Wort nachahmen. Es geht über die menschliche Kraft, ein guter Diener Gottes bei der Bekehrung der Seelen zu sein".

In der Seelsorge fand er beispielhaft auch die größte Erfüllung seines persönlichen Lebens.
„Ich bin überzeugt, dass es in diesem Leben kein Glück gibt, das vergleichbar wäre mit demjenigen, Seelen zu gewinnen, zu sehen, wie sie zu ihrem Herrn, dem sie ja gehören, zurückkehren".

Sein in der Volkssprache verfasstes Hauptwerk „Audi filia“ weist auch den Laien und einfachen Christen den Weg zu hoher Vollkommenheit, was damals von manchen als Neuheit betrachtet
wurde, aber später auch vom heiligen Franz von Sales in seiner Philothea und heute vom heiligen Josef Maria Escriva ausgeführt worden ist.

(Nach Johannes Stöhr, Theologisches 11,12/2011)

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