Johannes von Avila - Gebetsleben, Lehre, apostolisches Wirken
Von Beginn seines Priesterlebens an hatte er ungewöhnliche Erfolge als Prediger und Seelsorger, in der persönlichen Beratung und Leitung von Menschen aller Stände, Altersstufen, Temperamente und Lebenssituationen.
Jede Predigt
bereitete er Stundenlang im Gebet vor.
„Seelen gewinnt man kniend!"
Manchmal
verbrachte er zur Vorbereitung die ganze Nacht vor dem Allerheiligsten.
Sein immer
wiederkehrendes Thema war die Botschaft von der Liebe Gottes. So antwortete er auf
die Frage, was man tun müsse um eine gute Predigt zu halten:
„man muss Gott sehr lieben!"
Sein großes
Anliegen beschreibt er in einem Brief an die heilige Terese von Avila vom 2. April
1568: „Dem Herrn Seelen zu gewinnen, in
denen er ruhen kann, nachdem er für sie so viel Mühsal auf sich genommen
hat".
Johannes von
Avila war kein Funktionär aber eine Persönlichkeit
Niemals wirkte er
wie ein bloßer Funktionär, der Meinungen zur Kenntnis gibt, sondern hat in
Predigten, mündlichen Gesprächen und Schriften immer seine ganze Persönlichkeit
eingesetzt, zur Ehre Gottes.
„Gott hat kein Anliegen, das ihm wichtiger
wäre als die Sorge um die Seelen; für sie hatte er alles erschaffen und ist
selber Mensch geworden, um in dem Fleische, das er angenommen hat, mit den
Menschen Gemeinschaft einzugehen. Eine große Würde ist es, ein Amt innezuhaben,
das Gott selber ausgeübt hat, Stellvertreter eines solchen Predigers zu sein;
ihn muss man im Leben und im Wort nachahmen. Es geht über die menschliche
Kraft, ein guter Diener Gottes bei der Bekehrung der Seelen zu sein".
In der Seelsorge
fand er beispielhaft auch die größte Erfüllung seines persönlichen Lebens.
„Ich bin überzeugt, dass es in diesem
Leben kein Glück gibt, das vergleichbar wäre mit demjenigen, Seelen zu
gewinnen, zu sehen, wie sie zu ihrem Herrn, dem sie ja gehören, zurückkehren".
Sein in der
Volkssprache verfasstes Hauptwerk „Audi
filia“ weist auch den Laien und einfachen Christen den Weg zu hoher Vollkommenheit,
was damals von manchen als Neuheit betrachtet
wurde, aber
später auch vom heiligen Franz von Sales in seiner Philothea und heute vom heiligen Josef Maria Escriva ausgeführt worden
ist.
(Nach
Johannes Stöhr, Theologisches 11,12/2011)
Labels: Johannes von Avila, Kirchenlehrer
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