Johannes von Avila – Gefängnis, „Nachfolge Christi“ und eine eigene Schrift
Im Jahre 1531 wurde Johannes bei der Inquisition von Sevilla angeklagt und verhaftet. Er wollte sich zunächst nicht selbst verteidigen; doch am 5. Juli 1533 (66 Zeugenaussagen standen gegen 5 Ankläger) wurde er freigesprochen mit der Auflage, einige mehrdeutige Formulierungen zu verbessern. Niemals äußerte er später mündlich oder schriftlich Vorwürfe oder Gefühle der Bitterkeit.
Während dieser
mehr als einjährigen Untersuchungshaft verfasste er eine bis heute als
klassisch geltende spanische Übersetzung der „Nachfolge Christi" und vor
allem einen Entwurf seiner berühmtesten Schrift Audi, Filia, et vide, ein Kommentar zum Psalm 44, die einer seiner
Konvertitinnen gewidmet ist. Diese Schrift wurde ohne sein Einverständnis 1556
heimlich gedruckt. Später korrigierte er sie sorgfältig; sie erschien endgültig
aber erst nach seinem Tode 1574.
Bei diesem Werk
handelt sich um eine Einführung in den Glauben und das innere Leben, eine Art Kompendium
der christlichen Aszetik, das für das ganze Jahrhundert maßgebend war.
(Nach
Johannes Stöhr, Theologisches 11,12/2011)
Labels: Johannes von Avila, Kirchenlehrer
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