Dienstag, 19. Juli 2011

Über die Reinigung des Geistes, 44

Über die Grenzen der Niedrigkeit

Nichts beflügelt die Seele so sehr zum Verlangen nach Gott und zur Liebe zu den Menschen wie Demut, Zerknirschung und reines Gebet.

Erstere nämlich zerschlägt den Geist, lässt Ströme von Tränen fließen und lehrt einen, indem sie die menschliche Hinfälligkeit vor Augen führt, die Schwäche des eigenen Maßes zu erkennen. Die Zerknirschung jedoch reinigt den Geist von der Materie, erleuchtet das Auge des Herzens und macht die Seele ganz strahlend. Das reine Gebet aber vereinigt den Menschen ganz mit Gott, macht ihn zum Gefährten der Engel, lässt ihn die Süßigkeit der ewigen Güter Gottes kosten, verleiht ihm Schätze großer Geheimnisse und bringt ihn, indem es ihn mit der Liebe verbrennt, dazu, es zu wagen, sein eigenes Leben für seine Freunde hinzugeben," da er sich über die Grenzen der Niedrigkeit des Leibes erhoben hat.

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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