Sonntag, 17. Juli 2011

Die Äbte der Trappisten-Abtei Mariawald, 3

Abt Stephan Sauer OCSO

2. Abt von Mariawald, 1929–1939 

* 5. Februar 1874 in Merscheid
† 21. September 1955 in Mariawald

Jakob Sauer wurde am 5. Februar 1874 als Bauernsohn in Merscheid im Hunsrück geboren. Seine Mutter starb im Kindbett; sein Vater heiratete noch einmal. Jakob zog – mit dem Wunsch Priester zu werden – in das bischöfliche Konvikt in Prüm und besuchte dort das Gymnasium; später wechselte er nach Traben-Trabach, wo er das Abitur ablegte. Zu Ostern 1896 trat er in das Trierer Priesterseminar ein und wurde am 31. März 1900 von Bischof Korum in Trier zum Priester geweiht. Danach war er zunächst Kaplan in Wittlich und Schwalbach an der Saar, später wurde er Pfarrer in Beinhausen bei Daun und schließlich in Furschweiler bei St. Wendel im Saarland. 

1915 legte er die Pfarrstelle nieder und trat am 15. November 1915 in die Trappisten-Abtei Mariawald ein. 1927 wurde er Prior und am 27. August 1929 zum Abt gewählt. Die Benediktion erteilte ihm am 18. Oktober 1929 der Aachener Weihbischof Dr. Hermann Joseph Sträter in Vertretung des verhinderten Kardinals Schulte von Köln. 

Abt Stephanus Sauer ließ während seiner Amtszeit Erweiterungen und Verbesserungen der Klostergebäude durchführen. An Ostern 1930 eröffnete er den von Abt Laurentius Wimmer begonnenen Erweiterungsbau des Gästehauses, vergrößerte 1930/31 die Bibliothek und weihte am 18. November 1931 den Altar zu Ehren der hl. Theresa vom Kinde Jesu, von der er, anlässlich einer Reise nach Lisieux, eine Reliquie mitgebracht hatte. 



Der zunehmenden Bedrohung des Klosters durch die Nazis – im Oktober 1937 war der erste Mariawalder Pater verhaftet und 1938 das gesamte Brüderhaus für die Einquartierung von Westwall-Arbeitern beschlagnahmt worden – war Abt Stephan nicht gewachsen. Er gab sein Amt auf am 21. März 1939 und ging als Hausgeistlicher zu Ordensschwestern nach Magdeburg. 

Zwei Jahre später, der Mariawalder Konvent war inzwischen von der Gestapo aufgelöst und zerstreut worden, zog er auf den Jakobsberg bei Ockenheim (Bingen), wo sich einige vertriebene Trappisten zusammengefunden hatten. 

Nach Kriegsende kehrte er nach Mariawald zurück und widmete sich neben seinen klösterlichen Pflichten dem Wiederaufbau der Bibliothek. Er starb am 21. September 1955 und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. 

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