Dienstag, 11. Januar 2011

Die Heilige Messe, 4


IV. Das Kreuzzeichen beim Introitus

Das Kreuzzeichen
Nachdem sich der Zelebrant auf die rechte Seite des Altares begeben hat, liest er im Meßbuch ein kurzes Gebet. Es ist der Introitus, der Eingang, das „Ingressa“ der Ambrosianischen Liturgie. In der frühen Zeit war der Introitus ein  feierlicher Zug zum Heiligtum, wo die Heilige Messe gefeiert wurde.  Es war gewissermaßen eine Einführung in das Festgeheimnis des Tages. Unser abgekürzter symbolhafter Introitus hat jedoch seine Bedeutung als geistliche Einführung bewahrt. Er ändert sich bei jeder Heiligen Messe und charakterisiert in wenigen Worten das liturgische Geheimnis des Tages. Und in dem Augenblick, in dem der Priester die Worte des Introitus ausspricht, macht er das heilige Zeichen,  macht er jene Bewegung, die die Fülle der Geheimnisse in sich schließt: das Zeichen des Kreuzes.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. – Laß mich, o Herr, dieses Zeichen, das meiner Hand so vertraut ist, daß es oft genug Anlaß zur Nachlässigkeit gibt, hier so vollkommen ausführen, als machte ich es zum ersten Male, in all seiner Bedeutungsfülle, mit aller Entdeckerfreude.
An der Schwelle dieser Heiligen Messe, im Angesicht Deines Opfers, möge es mir jenes Kreuz in die  Gegenwart meines Herzens rufen, das mich loskauft. Möge es mein Leben Deinem menschlichen Leben zugesellen, meine Leiden denen, die Du auf Dich genommen hast, und den Tod, den ich voller Furcht erwarte und erleide, jenem Opfertode, den Du aus Liebe gewollt und vollendet.
Gewähre, Herr, daß dieses einfache Zeichen sich erfülle mit dem Geheimnis der drei unaussprechlichen Namen, auf meinen Lippen, gewähre mir, daß Deine drei Personen über meinen Willen, über mein Herz und über den Flug meiner Seele verfügen, daß die Gnade des Sohnes meine Kraft sei und mich hinführe zu Dir, o Vater, in der Gewißheit und im Licht des Geistes.
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes: Von der Stirn zur Brust, o Herr, von der Schulter zur Schulter, laß dieses vollkommene Zeichen all meine Gedanken zusammenraffen, laß es mein ganzes Wesen einhüllen, und der sündige Mensch, dessen ganzes Elend nur Du wirklich kennst, möge erfahren, wie er von Dir gesegnet, befriedet und geheiligt ist.

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