Samstag, 8. Januar 2011

Das Gnadenbild von Dieburg, 1

Dieburger Gnadenbild, seit 1498 in der Gnadenkapelle

Das Gnadenbild von Dieburg stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1420. 1998 fand die 500-Jahrfeier statt, seit die Pieta durch einen Mainzer Bischof im Jahre 1498 geweiht wurde. Gleichzeitig wurden Reliquien hinterlegt und ein Ablass gewährt.

Die Pieta befindet sich in dem 1749 auf Grund eines Gelübdes des Mainzer Erzbischofs gestifteten Hochaltar, der im Rokokostil gestaltet wurde. Für das Gnadenbild wurde eine Nische ausgespart, worüber das Wappen der Familie des Erzbischofs, mit dem Spruchband EX VOTO (auf Grund eines Gelübdes) prangt. Das Gnadenbild steht oberhalb des Tabernakels.

Das Vesperbild, die Pieta oder das Gnadenbild, das in den 60er Jahren untersucht und restauriert wurde, war den Fachleuten ein kunstgeschichtliches Rätsel. Das vollendete Meisterwerk, das auf der Höhe der Gotik steht, war innen hohl. Die Pieta ist nicht aus Holz geschnitzt. Die sichtbare Außenseite des Kunstwerkes besteht aus verschiedenen Materiallagen. Zuinnerst befindet sich eine lederne Grundform, darüber liegen Stoffstreifen, die mit Ton und Bindemitteln verarbeitet sind. Erst darauf wurde die Polychromierung aufgetragen. Wundmale und Blutbäche sind besonders bei der Bemalung hervorgehoben. Besondere Sorgfalt ist auf den Saum des Mantels verwendet worden. Er ist aus Tonmodeln in Reliefbildern (Löwe, Adler, und gotische Ornamente) abgeformt. Der Saum trägt noch eine Vergoldung. Arme und Beine der Christusfigur sind geschnitzt.

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