Mittwoch, 29. Dezember 2010

Zum Fest der unschuldigen Kinder

"Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist."

Die Präimplantationsdiagnostik, über die in diesen Tagen so heftig diskutiert wird, hilft Müttern, die sich einer künstlichen Befruchtung unterworfen haben, die traumatische Erfahrung einer "womöglich notwendigen" Abtreibung zu umgehen; wenn sich denn herausstellen sollte, dass ihr Kind behindert ist. Der "genetische Zustand" des Embryos soll dafür vor seiner Einpflanzung in den Mutterleib "überprüft" und "verworfen" werden dürfen.

Mit der Menschwerdung Gottes ist auch der Zeitpunkt jeder Menschwerdung festgelegt, nämlich als der Moment, da männlicher Same mit einer weiblichen Eizelle verschmilzt. Diese Verschmelzung ist heute nicht mehr alleine dem Mutterleib vorbehalten. Auch bei der In-Vitro-Fertilisation geschieht wirkliche Menschwerdung. Obgleich sie nicht mit dem Menschenbild der Bibel übereinstimmt. „Gott schuf den Menschen als sein Abbild. Als Mann und Frau schuf er sie.“

Wir wissen -und schütteln darüber den Kopf-, dass es in China seit Jahren brutal hohe Zahlen abgetriebener weiblicher Föten gibt, merken aber nicht, wie es in unserem Lande möglich ist, dass immer weniger, oder keine Menschen mehr mit Downsyndrom anzutreffen sind. Woran mag das liegen? Sehen wir heute nur noch den Gesunden als Ebenbild Gottes an? Nein, auch der Kranke, Behinderte, ja auch das Ungeborene sind ein Ebenbild Gottes. Oder ist es doch ein Segen für die Menschheit, für jede Mutter, jedenfalls für die Gesellschaft, wenn solche Menschen nicht geboren werden?

Kann deshalb nicht auch die Präimplantationsdiagnostik als ein gewaltiger Schritt in eine menschenwürdigere Zukunft verstanden werden? Mit dem Anspruch und dem Recht auf ein gesundes Kind? - Mit dem Recht des Menschen, nach dem Ebenbild Gottes geschaffen zu sein hat das wohl nichts mehr zu tun. Aber es wird ein Riesengeschäft.

Es ist doch heute schon so, dass sich Eltern, die sich  für die Annahme eines behinderten Kindes entschieden haben, verteidigen müssen (wie können sie nur; es gibt doch heute Möglichkeiten). Hat die "schöne neue Welt angefangen"? Schon längst. Doch nur Phantasten können glauben, dass es auch eine bessere Welt sein wird.

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