Montag, 10. Januar 2011

Die Heilige Messe, 3


III. Der Altarkuss

Der Priester steigt zum Altar empor

Die Gebete zu Füßen des Altares waren nur ein Beginn: nun steigt der Priester die Stufen empor. Ein paar Verse, demselben 84. Psalm entlehnt, der so überquillt von Vertrauen. Derr Herr möge seine Seele reinigen, die sich anschickt, in das Heiligtum einzutreten. Der Priester steht vor dem Altar, dem heiligsten Gegenstand in der Kirche, ihrem Mittelpunkt, ihrem Gipfel. Der Zelebrierende vollzieht einen religiösen Akt, er berührt mit seinen Lippen den Altar. Dieser Kuss ist das Zeichen der Vereinigung, nichts anderes als die Vereinigung der Kirche mit ihrem Herrn, der Seele mit ihrem Erlöser.

Wie Dein Altar, o Herr, mitten im Herzen dieser Kirche steht, im vollen Licht, erhaben aufgerichtet, in der Einsamkeit geistiger Gewißheit, so gewähre auch mir daß der Gedanke an Dich in meinem Herzen den ersten, zentralsten und erhabensten Platz einnehme.
Wie dieser Tabernakel deine Gegenwart beschützt, die lebendige, durch die Fülle unseres Glaubensbekenntnisses gewisse Gegenwart, so gewähre es mir, daß meine Seele Dich erfährt, unabweisbar, daß sie dich erkennt, o Gott, der Du mir inniger nahe bist als ich mir selbst.
So wie dieser Tisch die Erinnerung an Deine Blutzeugen einschließt, die Reliquien Deiner Heiligen, diese Unterpfänder der Fortdauer, so laß mich meine Zugehörigkeit zu Deiner Kirche fühlen und laß meine Seele sich ihrer Treue vereinen.
Wie der Priester, niedergebeugt vor der Größe und dem Geheimnis, sich fromm vor Deinem Altar verneigt, so laß auch mich meine Kleinheit und Deine Herrlichkeit erkennen, gewähre mir, daß ich den törichten Hochmut besiege, ich selbst zu sein, auf daß ich ganz aufgehe in dem, der allein Wahrheit ist.
Und so wie dieser Kuss ein Gelöbnis der Liebe ist, das Versprechen einer Vereinigung, neben der all e irdischen Vereinigungen nichtig sind, so mache, o Herr Jesus, daß ich, vor dem inneren Altar meiner Seele, Dich liebe, Dich besitze und nur noch eins sei in Dir.

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