Sonntag, 9. Januar 2011

Das Gnadenbild von Dieburg, 2

Die Schmerzensmutter in der Gnadenkapelle zu Dieburg


Mutterschmerz

Ihr  toter Sohn Jesus trägt noch die Dornenkrone auf Seinem Haupte. Gerade hat man Ihn Ihr auf den Schoß gelegt; Sein Blut ist dabei auf Ihr Haupt getropft. Seinen Oberkörper, übersät von Blut und Wunden, nimmt Sie sanft an Ihre Brust. Ihr und Ihres Sohnes Kopf sind sich sehr nahe. Die innere Verbundenheit zwischen Mutter und Sohn kommen deutlich zum Vorschein. Mariens Antlitz ist geschützt durch den weit nach vorn reichenden Schleier. Ihre Gesichtszüge lassen deutlich Ihren Mutterschmerz erkennen. Maria, die Mutter, umhüllt den toten Sohn mit Ihrer ganzen Mutterliebe; sichtbar in Ihrem weit ausgebreiteten Mantel. Auch wir empfinden den Gegensatz zwischen nacktem Schmerz und überreichem, kostbaren Gewand. Jesu Wundmale und Blutspuren sind stark hervorgehoben. Selbst über Ihre Hand rinnt noch Sein Blut.


Abschiedsgebet vom Gnadenbild

Noch einmal erscheine ich vor deinem ehrwürdigen Bildnis, o schmerzhafte Mutter Maria, und sage dir herzlichen Dank für das Glück, daß ich dich hier besuchen durfte, und für alle Gnaden, welche durch deine mütterliche Hand mir hier zuteil geworden. Verzeihe, o liebevolle Königin, die Lauheit und Zerstreutheit meiner Andachtsübungen und bewirke gnädig, daß diese Wallfahrt mir zum andauernden Segen gereiche. Hilf mir, daß ich fortan mit größerem Eifer für mein Seelenheil sorge, mit frischem Mut die Arbeiten meines Berufes wieder aufnehme, mit erneutem Eifer dich verehre, anrufe und dir nachahme, und laß mich nie die guten Vorsätze vergessen, welche ich an dieser dir geweihten Stätte gefaßt habe. O treueste aller Mütter, bei deiner allerzärtlichsten Liebe zu deinem göttlichen Sohne bitte ich dich, laß es nicht geschehen, daß ich dich und deinen lieben Sohn je wieder durch eine schwere Sünde beleidige. Lieber möchte ich hier zu deinen Füßen sterben als jemals die heiligmachende Gnade verlieren und dem geistigen Tode anheimfallen.
(Aus einem Wallfahrtsbüchlein von 1891)

 Hauptwallfahrtstag: Maria Geburt, 8. September
 

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