Sonntag, 30. Januar 2011

Der Geist des hl. Offiziums in der alten Form (11)


Geistlicher Sinn des hl. Offiziums (Fortsetzung)

4.  Das Offizium entspricht zutiefst dem Wesen des Menschen. Es vollendet auch die Schöpfung. Alles, was ist, wird zu seiner letzten Bestimmung erhoben, Gott zu loben. Diese Vollendung der Schöpfung geschieht darin, dass alles Wissen der natürlichen Gotteserkenntnis und damit auch der Religionen hier aufgegriffen und zur Wahrheit geführt wird. Denn der Mensch als Mensch und Vernunftwesen weiß ja um Gott und um die grundlegenden Pflichten ihm gegenüber (die religio, das officium pietatis): Gehorsam, Gebet und Opfer.

a.       Die Psalmen umfassen alle Höhen und Tiefen des Daseins. Darin zeigen sie, wie ein Mensch in allen Lebenslagen Gott Gehorsam bleiben kann.
b.      In allen Religionen gibt es besondere Zeiten des Gebetes, gibt es Festtage und –zeiten, gibt es die Struktur des Tages mit dem Wechsel von Arbeit und Gebet und mit besonderen Gebetszeiten am Morgen und am Abend. Und selbst Nichtglaubende sind nicht selten für die priesterlich-stellvertretende Dimension des Betens ansprechbar. „Ich bete für dich!“, das trägt sie in einer Not, selbst wenn sie es gar nicht verstehen können.
c.       Gott Opfer darzubringen ist wohl so alt wie die Menschheit selbst.  Ganz zu recht erkannte das Konzil von Trient, dass alle Opfer der Vorzeit in dem einen Opfer der Messe vollendet sind (vgl. DS 1742). Ebenso kann man sicher auch sagen, dass alles Opfer der Lippen erst im christlichen Beten zum Ziel kommt.
(11, Wollbold, A., Una Voce Korrespondenz, 4/2010, 11-20)

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