Samstag, 29. Januar 2011

Der Geist des hl. Offiziums in der alten Form (10)


Geistlicher Sinn des hl. Offiziums (Fortsetzung)

3.  Das Offizium ist der Gipfel des Betens, aber es schließt persönliches Beten oder Devotionen nicht aus, sondern ein. Denn so wie ein Priester in der Weihe entpersönlicht und Gott überantwortet ist, aber dennoch mit seiner ganzen Existenz danach strebt, ein guter Priester zu werden, so öffnet das liturgische Beten ihm einen weiten Raum für seine persönliche Frömmigkeit, z.B. in täglicher Betrachtung, Rosenkranz und Gewissenserforschung. Des Weiteren ist das Brevier zwar durchaus das Standesgebet der Kleriker. „In Person des ganzen gläubigen Volkes“ bringen sie Gott das Opfer des Gebetes dar. Dabei erklingt jedoch die „Stimme der Kirche, des ganzen mystischen Leibes“ (SC 99). Darum schließt es die Teilnahme von Gläubigen an einzelnen Horen nicht aus, sondern ein (SC 100; dazu wird an dieser Stelle besonders die Sonn- und Feiertagsvesper empfohlen). Doch auch wenn der Priester es alleine betet, ist also dieses ganze gläubige Volk in seiner Person bereits anwesend.
(10, Wollbold, A., Una Voce Korrespondenz, 4/2010, 11-20)

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