Der Geist des hl. Offiziums in der alten Form (9)
Frühe Kirche (Fortsetzung)
° Höhepunkt allen Betens ist das Opfer.
Das tägliche Ganzopfer im Tempel findet seine Erfüllung im Messopfer – übrigens ein Grund mehr dafür, dass jeder Priester möglichst täglich am Altar stehen sollte. Opfer und Gebet, Messe und Brevier sind darum untrennbar. Nach den Rubriken sollten der morgendlichen Messfeier bereits die Laudes vorausgehen, worin sich deutlich die Verbindung von Offizium und Messe äußert. Auch erklingt in Messe, Laudes und Vesper das Evangelium, und zwar bei letzteren Benedictus und Magnificat. Zwischen beiden Horen schreitet nicht nur die Uhrzeit des Tages voran, sondern auch die Heilszeit vom Alten zum Neuen Bund: Die Laudes enthalten ein alttestamentliches Canticum sowie das Benedictus des Zacharias, des Vaters des Vorläufers Christi, des hl. Johannes des Täufers, die Vesper dagegen das Magnificat Mariens. In der Mitte der Zeiten aber steht das Opfer Christi in der Messe. Das Abendopfer dagegen ist die Vesper. Darum entspringt der Brauch des eucharistischen Segens in Verbindung mit der feierlichen Sonntagsvesper dem Wissen um diese Nähe des Abendopfers zur Messe des Morgens.
(9, Wollbold, A., Una Voce Korrespondenz, 4/2010, 11-20)
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