Fest „Mariä Reinheit“
16. Oktober
Zur
Geschichte des Festes
Zwar
hatte König Viktor Josef Emanuel von Portugal in seinem Vertrauen auf die
Gottesmutter bereits durch ein besonderes Dekret von Rom die Erlaubnis
erhalten, in ganz Portugal das Fest der Mutterschaft Mariens zu feiern. Das
genügte ihm aber noch nicht. Er wollte auch die besondere Eigenart dieser
Mutterschaft - dass sie nämlich eine reine, eine jungfräuliche sei - in einer
eigenen Festfeier betont wissen. Darum wurde er wiederum in Rom vorstellig mit
seiner zweiten Bitte, auch das „Fest der Reinheit Mariens" feiern zu
dürfen. Auch diese Bitte wurde ihm 1751 gewährt. Wohl ist dieses Fest im Laufe
der Zeit auch von andern Ländern übernommen worden, aber für die ganze Kirche
ist es nicht bestimmt.
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Wenn
es wahr ist, dass zu der Menschheit Erinnerungsstücken aus dem Paradiese des
Kindes reines Auge gehört, dann begreifen wir, warum die Menschen stets eine so
hohe Ehrfurcht vor der Reinheit und Unverletztheit gehabt haben, warum als
Teufelswerk gilt, die Unschuld zu verführen. Gottes Neuschöpfung in Christus muss
sich daher durch das Moment der Reinheit auszeichnen als eines Zeichens ihres
Ursprunges von oben. Wieder rein zu machen, war des Erlösers große Aufgabe.
Rein zu werden, die Lebensaufgabe der Erlösten. So rein müssen die Geschöpfe
werden, dass sie im Himmel in die Reinheit Gottes, in die Urreinheit eingehen
können.
Dieses
Ideal der Reinheit hat der Wiederhersteller Christus ganz groß aufleuchten lassen
im Vorbilde der neuen Ordnung, in der Jungfrau Maria. So rein sollte sie, eine
Adamstochter, durch die Gnade Gottes sein, dass auch kein Stäubchen der
Unreinheit an ihr zu entdecken sei.
Rein
war Maria dem Leibe nach. Unberührt und jungfräulich blieb ihr heiliger Leib.
Unser Glaube weist uns hin auf Mariens Jungfrauschaft vor der Geburt des Herrn,
in derselben trotz ihres wahren Gebärens, und auf ihre immerwährende nach der
Geburt des Heilandes. Mariens Leib blieb nicht nur unberührt von. Verletzungen
durch andere, sondern blieb noch viel reiner von jeder Selbstentheiligung durch
eine sündhafte Begierde. Niemals hat auch nur die geringste unreine
Begierlichkeit diese Gottesschöpfung verletzt.
Ihre
leibliche Reinheit ist aber nur Ausdruck und Ausfluss ihrer seelischen
Unverletztheit. Ungetrübt blieb der Spiegel ihrer Seele. Bewahrt vor der Erbsünde,
frei von jeder persönlichen Sünde, auch der kleinsten. Sündenlos wie eine
Unsündliche ist Maria durch dieses Erdenleben gewallt.
Darum
bewahrte der Herr die reinste Jungfrau, die unversehrte Mutter auch vor der
letzten Verletzung, die sie hätte treffen können: vor der Verwesung im Grabe.
Jungfräulich bewahrt, ursprünglich rein weilt Maria mit Leib und Seele in dem
unverletzlichen Lichte Gottes.
Mariens
Reinheit das Ideal der neuen Ordnung in Christus! Mariens Reinheit ein Aufruf
an uns! Mariens Reinheit die Sehnsucht unserer Seelen! Mariens Reinheit die
Zuflucht der von Sündenunreinheit befleckten Menschheit!
Kirchengebet
Allmächtiger
Gott, wir bitten Dich,
gib
uns, die wir die makellose Jungfräulichkeit
der
reinsten Jungfrau Maria festlich verehren,
die
Gnade, durch ihre Fürbitte
die
Reinheit der Seele und des Leibes zu erlangen.
(nach:
C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
Filippo
Lippi - Maria betet das göttliche Kind an, Ausschn.
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Labels: Foto, Kirche, Liturgie, Muttergottes
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