Mittwoch, 23. Mai 2012

Wer ist hier behindert?


- unter dieser Überschrift schreibt Alexandra Maria Linder wieder einmal treffend über eine Wirklichkeit, die niemand hören möchte. Es ist aber ein elementares Problem unserer Gesellschaft,- auch der Kirche.

Einige Auszüge aus dem Text:

Down-Syndrom, Mukoviszidose, Spina bifida - so was muss man heute nicht mehr bekommen. Böse Zungen behaupten, Down-Syndrom-Menschen werden die ersten sein, die aussterben, ist der neue frühe Gentest erst einmal serienreif.

Auch über 70 wird die Lage kritisch: Schwerstkrank, bettlägerig, lebensmüde, einsam? Dafür gibt es den niederländischen Todes-ADAC und schweizerische Abspritzer als Vorbilder.


Geschlagene 72 Prozent aller Schwerbehinderten sind über 55 Jahre alt. Wenn wir diese Menschen
schon vor der Geburt erlegen, hilft uns das ein wenig.

Aber die Millionen Alten! Die mit Rollator auf der Rampe stehen und den Weg versperren. Die essen und trinken und erfüllt leben wollen. Die den Leistungsfähigen ihr sauer Erspartes abzwingen, entweder durch Pflegekosten oder Sozialabgaben.


Wir geben uns inklusiv und kümmern uns hintenrum um sozialverträgliches Frühableben. Und sind in der Öffentlichkeit ganz betroffen darüber, dass das gesellschaftliche Ansehen dieser Menschen stetig sinkt.

aus:
Alexandra Maria Linder, Wer ist hier behindert?
VATICAN Magazin 5, 2012, 66-67

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1 Kommentare:

Am/um 23. Mai 2012 um 10:59 , Blogger Severus meinte...

Überdeutliche Worte! Danke!

 

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