Donnerstag, 26. April 2012

"immaculata hostia" oder "Frucht der Erde"


"Die alte katholische Messe war eine Art Gesamtkunstwerk gewesen, das durch fünfzehnhundert Jahre immer reicher geworden war. Mehrmals mußten Wucherungen beseitigt werden. Aber selbst das Tridentinische Konzil, das die damals notwendig gewordene Straffung der liturgischen Form rigoros dekretierte, hütete sich mit Grund, den Ritus nicht mehr auf Gott, sondern auf den Menschen zu orientieren.

Unter Paul VI. dagegen reichte die Tendenz zum Hominismus bei der Reform bis in die Sprache der Meßtexte hinein. Im alten Missale Romanum war beim Offertorium das Brot als "immaculata hostia", als makellose Opfergabe bezeichnet worden. Der Ordo Novus nannte es „fructurn terrae et operis manuum hominum" - die Frucht der Erde und der Arbeit menschlicher Hände. Ebenso wurde der Wein, einstmals Kelch des Heiles, zur Frucht der Traube und – natürlich wieder - der Arbeit menschlicher Hände."

zitiert aus: Vatican Magazin 4/2012
Reinhard Raffalt. Wohin steuert der Vatikan?

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