Mittwoch, 1. Februar 2012

Erste Erzählung des Pilgers, 15

Zwei Tage fiel es schwer

Voller Freude nahm ich sein Gebot auf und ging wieder zurück an meinen Ort. Ich verrichtete das Gebet getreulich und genau, so wie es mich der Starez gelehrt hatte. Etwa zwei Tage fiel es mir schwer, kam mir dann aber so leicht und erwünscht von den Lippen, dass mich, wenn ich das Gebet nicht sprach, ein Verlangen ankam, das Jesusgebet wieder zu verrichten; und es sprach sich auch bequemer und leichter, nicht mehr so wie früher mit einer Nötigung dazu.

Dies teilte ich dem Starez mit, und er gebot mir nunmehr, je sechstausend Gebete am Tage zu verrichten, und sagte:

„Sei ruhig und bemühe dich nur, so getreulich als möglich die angesagte Zahl von Gebeten zu verrichten; Gott wird dir Gnade erweisen.”


(nach: Emmanuel Jungclaussen, Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers, 1974)

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