Donnerstag, 19. April 2012

Nicht ohne weiteres Glauben können

Angesichts dieser Zeugnisse ist es unmöglich, die Auferstehung als etwas zu interpretieren, das nicht der physischen Ordnung angehört, und sie nicht als ein geschichtliches Faktum anzuerkennen. Aus den Ereignissen ergibt sich, dass der Glaube der Jünger die überaus harte Prüfung des Leidens und des Kreuzestod ihres Meisters durchmachen musste, die dieser vorausgesagt hatte. Die Jünger (jedenfalls einige von ihnen) waren durch die Passion so sehr erschüttert worden, dass sie der Kunde von der Auferstehung nicht ohne weiteres Glauben schenkten. Die Evangelien zeigen uns keineswegs eine mystisch hingerissene Gemeinde, sondern Jünger, die niedergeschlagen ("trübe dreinblickend": Lk 24,17) und erschrocken waren. Darum schenkten sie den heiligen Frauen, die vom Grabe zurückkehrten, keinen Glauben und "hielten das alles für Geschwätz" (Lk 24, 11). Als Jesus sich am Osterabend den Elfen zeigte, "tadelte er ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten" (Mk 16,14).

(GGG 643)

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