Heilende Wunden
„Tagebuch,
Vezelay, Ostern 2009
Für
Zehntelsekunden mit eigenen Augen gesehen: das Geheimnis der Kirche ist
Schönheit. Jenseits allen Schutts der Geschichte glimmt österliches Licht. Ich
möchte in diese Herrlichkeit eintreten. Mit den Frauen zum Grab eilen. Mit Maria
Magdalena den Rabbuni hören: "Rühr mich nicht an.“ Welch ein Leben, Männer
nicht anrühren zu dürfen, wenn der Morgen graut? Jetzt beginnt die Zeit des
Verklärten. Klopfen an verschlossene Türen. Die Lichtgestalt geht um.
Aufhorchen unterwegs nach Emmaus. Der sich neigende Tag, funkelnder Wein im
Gasthof. Thomas' Hand in heilenden Wunden. Ich habe Paul gesagt, dass ich glücklich
bin. Alles Glück der Erde. Immer wieder: kein anderer Wunsch als ein reines
Herz.“
(Freddy
Derwahl, Die fliehende Frau, 243)
Labels: Gebet-Betrachtung-Gedanke
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