Dienstag, 3. Januar 2012

Traurigkeit oder Acedia, 40

[40] - Jesus selbst hat diese Tugend der Geduld fast zu einer absoluten Bedingung für die ewige Errettung erklärt: Wenn ihr standhaft (hypomone) bleibt, werden ihr das Leben gewinnen (Lk 21,19). Ich mache auch die Stimme des Abtes von Clairvaux zu meiner eigenen; seine folgende Ermahnung entstand zwar in einem anderen Zusammenhang als dem unseren, aber sie erscheint mir hier äußerst passend: 

Was bleibt jetzt noch übrig, meine Vielgeliebten, außer dass Ihr Euch erinnern lässt an die Standhaftigkeit, die allein den Männern Ruhm, den Tugenden den Kranz erwirbt? Denn wahrlich, ohne Standhaftigkeit erringt weder der Krieger den Sieg noch der Sieger die Palme; sie ist der belebende Keim der Kräfte, die Krönung der Tugenden, die Förderin des Verdienstes, die Vermittlerin des Lohnes. Sie ist die Schwester der Geduld, die Tochter der Festigkeit, die Freundin des Friedens, der Knoten der Freundschaften, das Band der Eintracht, das Bollwerk der Heiligkeit. Nimm weg die Standhaftigkeit, und der Gehorsam verliert seinen Lohn, die Wohltat den Dank, die Tapferkeit das Lob. Schließlich, nicht wer beginnt, sondern wer bis zum Ende ausharrt, wird gerettet werden (Brief 129,2, „An die Genueser“). 

Hauptsächlich: Dom Bernardo Olivera, Generalabt der Trappisten 1990-2008:
“Eine Traurigkeit, die das Verlangen nach Gott zersetzt“

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