Sonntag, 1. Januar 2012

Vigilien

Vigilien-Trappisten

Trappistenmönche huschen durch den Kreuzgang. In der Kirche machen sie eine tiefe Verneigung vor dem Allerheiligsten und begeben sich zu ihre Stallen im Chor. Sie knien nieder. Die Kirche ist nur schwach beleuchtet, es ist kurz nach  zwei. Die Turmglocke gibt dem Glöckner  die Zeit an. Er zieht das Glockenseil, alle erheben sich. 
Der erste Gesang der Nacht und des Tages ist eine marianische Antiphon, ein Überbleibsel des „marianischen Offiziums“. Es ist der intensivste, dichteste Gesang der Trappisten: noch müde und verschlafen erheben sie ihre Stimmen: klagend, hoffend, eindringlich; begrüßend und ehrend Maria, die Gottesmutter.

O Admirabile Commercium!
Creator generis humani,
animatum corpus sumens,
de Virgine nasci dignatus est:
et procedens homo sine semine,
largitus est nobis suam dietatem.


O wunderbarer Tausch!
Der Schöpfer des Menschengeschlechtes,
nimmt menschliches Fleisch an
und wird aus der Jungfrau geboren.
Von keinem Mann gezeugt,
kommt er in die Welt und
schenkt uns sein göttliches Leben.

Vigilien, Mariawald 1978

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