Montag, 2. Januar 2012

Traurigkeit oder Acedia, 39

[39] - Nach allem bisher Gesagten ist aber noch ein spezielles Wort zur Acedia nötig. Da diese Art der Trägheit Gott selbst betrifft und auch die Mittel, die zu Ihm führen, wird man im Kampf dagegen schwerlich mit Tugenden, Ablenkung, karitativer Tätigkeit, Wachsamkeit das Auslangen finden... Der große Lehrer in Sachen Acedia, Evagrius Ponticus, und mit ihm alle großen spirituellen Lehrer des Ostens und des Westens sagen uns einstimmig: Hypomone, hypomone, hypomone! Das heißt: Geduld und Ausdauer. 

Die Zeit der Versuchung ist nicht die Zeit, unter verschiedenen, noch so plausiblen Vorwänden seine Zelle zu verlassen. Vielmehr soll man standhaft (hypomone) in seiner Zelle sitzen bleiben und mutig alle Angreifer empfangen, alle, besonders aber den Dämon der Acedia, der, weil er der Schlimmste von allen ist, die höchste Bewährungsprobe für die Seele darstellt. Denn solche Kämpfe einfach zu fliehen und zu vermeiden, das macht den Geist unbeholfen, feig und furchtsam (Praktikos 28).

Hauptsächlich: Dom Bernardo Olivera, Generalabt der Trappisten 1990-2008:
“Eine Traurigkeit, die das Verlangen nach Gott zersetzt“

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