Montag, 7. November 2011

Traurigkeit oder Acedia, 21

[21] - Die Acedia nimmt in der Gesamtheit der moralischen Lehre des hl. Thomas einen zentralen Platz ein.

Dieses Laster greift die Dynamik des Tuns an, das heißt, die Liebe. Die Acedia greift sogar das Verlangen nach Gott an und vor allem die Freude, die aus der Vereinigung mit Ihm entsteht.

Noch ein Wort über die Traurigkeit. Es wird uns helfen, die Acedia besser zu verstehen. Dem hl. Thomas zufolge ist das Objekt dieser Traurigkeit der eigene unglückliche Zustand; es kann aber auch vorkommen, dass das Glück eines anderen als eigenes Unglück genommen wird, und in diesem Sinn ist es dann eine Traurigkeit über das Glück des anderen, denn es schmälert das eigene Ansehen, die eigene hervorragende Stellung. Das ist es, was wir Neid nennen (ST II-II, 36,1).

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