Montag, 2. Mai 2011

Kanonstille


„Die Vermehrung der Wörter hilft nicht“. „Es ist doch kein Zufall, dass man in Jerusalem schon sehr früh Teile des Kanons still gebetet hat und dass im Westen die Kanonstille […] zur Norm geworden war.“
„Es ist gar nicht wahr, dass der vollständige, ununterbrochene laute Vortrag des Hochgebetes die Bedingung für die Beteiligung aller an diesem zentralen Akt der Eucharistiefeier sei.“
„Mit dem Argument, das Schweigen lasse besonders deutlich den Geheimnischarakter der Liturgie erfahren, knüpft er [Kardinal Ratzinger,  in: Theologie der Liturgie] an das alte Argument von der Wahrung des Mysteriums an:

„Immer deutlicher werden wir inne, dass zur Liturgie auch das Schweigen gehört. Dem redenden Gott antworten wir singend und betend, aber das größere Geheimnis, das über alle Worte hinausgeht, ruft uns auch ins Schweigen. Freilich, es muss ein gefülltes Schweigen  sein, mehr als Abwesenheit von Rede und Aktion. Von der Liturgie erwarten wir uns gerade dies, dass sie uns die positive Stille gibt, in der wir zu uns selber finden – die Stille, die nicht bloß Pause ist, in der uns tausend Gedanken und Wünsche überfallen, sondern Einkehr, die uns von innen her Frieden gibt, uns aufatmen lässt, das verschüttete Eigentliche aufdeckt“.“

(Reinecke, Martin:  „Dominus vobiscum“,  2.2011, 11f.)

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite